Bei der überwiegenden Anzahl der Fußerkrankungen kommen orthopädische Schuhzurichtungen und eine individuelle Einlagenversorgung zur Anwendung. Um diese individuell anfertigen zu können, müssen Form, Größe und Hautbeschaffenheit des Fußes sowie die Druckverteilung an der Fußsohle erfasst werden. Dabei helfen Scanner, Messplatten und -Sohlen sowie moderne Laufbänder.
Mit dieser so genannten Video-Laufband-Analyse können falsche Bewegungsmuster, die sich eingeschliffen haben und sich nicht selten als Fußerkrankung oder als Schmerzen in den Beinen, im Becken oder an der Wirbelsäule manifestieren, aufgedeckt werden. Auch Laufschuhe können dahingehend geprüft werden, ob sie sich für ihren Träger eignen.
Für eine solche Laufanalyse läuft der Patient barfuß oder in Laufschuhen auf dem Laufband, das meist von einem Motor betrieben wird. Eine Videokamera filmt den Läufer auf dem Laufband. Auf seiner Hautoberfläche werden optische Markierungspunkte
aufgeklebt. Eine spezielle Software kann aus den aufgenommenen Bildern den individuellen Bewegungsablauf ableiten und analysieren.
Indem beispielsweise beobachtet wird, wie die Fußsohle auf dem Boden aufsetzt und inwiefern das Fußgelenk während dieses Vorgangs seine Stellung verändert, können muskuläre Ungleichgewichte – und zwar nicht nur in den unteren Extremitäten – identifiziert werden. Auch wenn dies nicht naheliegend ist, können beispielsweise Nackenschmerzen aus Fußfehlhaltungen resultieren.
Der Arzt, der die Videoaufnahmen auswertet, ist zu einer ganzheitlichen Betrachtung seines Patienten gezwungen.
Die Laufganganalyse zählt wie viele bewährte technische
Untersuchungsverfahren derzeit nicht zum Leistungskatalog
der gesetzlichen Krankenkassen.
Die Honorierung dieser individuellen Gesundheitsleistung
erfolgt deshalb als Privatleistung nach der Gebührenordnung
für Ärzte (GOÄ).
Bei privater Übernahme belaufen sich die Kosten auf 105,00 €.
Neben der Laufband Analyse, die den Menschen als Ganzes ins Visier nimmt, gibt es elektronische Messsysteme, die dabei helfen, die Fußdynamik besser zu verstehen. Besonders in der sportmedizinischen Praxis setzt sich der Behandler oftmals mit Beschwerdebildern am Fuß auseinander, die sich bei den Patienten während oder nach dem Laufen einstellen. In der Zeit, in der sie keinen Sport treiben, sind häufig keine eindeutigen schmerzverursachenden Veränderungen zu erkennen. Bei diesen Patienten ist zunächst die beschriebene systematische Analyse des Laufstils sinnvoll.
Dieser kann sich eine Betrachtung der belasteten Fußsohle anschließen. Das ermöglichen Scanner, die maßstabgetreue Abbildungen von der Fußsohle eines stehenden Menschen aufnehmen können. Der Patient steigt dazu auf eine Glasscheibe, unter der ein spezieller Farbkopierer positioniert ist. Dieser fertigt ein gestochen scharfes Bild „von unten“, auf dem die charakteristischen Eigenschaften der Fußsohle bis hin zum Zustand der Haut erkennbar sind.
Bis vor wenigen Jahren waren besondere Druckbelastungszonen der Fußsohle als häufige Ursache von Fußschmerzen nicht messbar, der Druck als Schmerzauslöser nicht genau fassbar. Moderne elektronische Druckmesssensoren erlauben es mittlerweile, die individuelle Druckverteilung an der Fußsohle genau zu bestimmen. Bei verschleißbedingten, entzündlichen und anderen Schmerzzuständen des Fußes sollte die elektronische Messung der Druckverteilung an der Fußsohle unverzichtbarer Bestandteil von Diagnostik, Therapieplanung und Verlaufskontrolle sein.
Die elektronische Druckmessung erlaubt es auch, den per se sehr dynamischen Fuß beim Gehen zu untersuchen. Jede einzelne Belastungsphase des Ganges wird graphisch dargestellt und die Druckbelastung (in Abhängigkeit von der Zeit) an jedem beliebigen Punkt der Fußsohle graphisch dargestellt. So können verschiedene Therapiemaßnahmen auf ihre Wirkung hin überprüft und den gegebenen Umständen angepaßt werden.
Für die Fußdruckmessung stehen verschiedene Systeme zur Verfügung: zum einen auf dem Boden liegende Meßplattformen, zum anderen Messsohlen, die in den Schuh eingelegt werden. Mit Meßplattformen wird der Barfußgang eines Patienten aufgezeichnet, die Effekte eines Schuhes auf den Fuß können jedoch nicht überprüft werden.
Die Meßplattform kommt zum Einsatz, wenn die Druckverteilung am Fuß in Ruhe und in Bewegung untersucht werden soll, um beispielsweise Fehlbelastungssyndromen, Fuß oder Zehendeformitäten und postoperativen Zuständen mit individuell zugeschnittenen Einlagen begegnen zu können.
Messsohlen, die in den Schuh eingelegt werden, können das Zusammenspiel von Fuß und Schuh während des Gehens erfassen. So helfen sie zu prüfen, ob Schuhzurichtungen oder Einlagen auch wirklich zu ihren Trägern passen.
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