Das ISG-Syndrom (Iliosakralgelenk-Syndrom) beschreibt eine Erkrankung der unteren Wirbelsäule und des Beckens. Das Iliosakralgelenk verbindet die Wirbelsäule mit dem Becken. Verschleißerscheinungen, Fehlbelastungen oder Unfälle können die Ursache für ein ISG-Syndrom sein und zu Schmerzen führen.
Betroffene mit ISG-Syndrom haben hauptsächlich Schmerzen im Iliosakralgelenk. Vor allem Sitzen fällt schwer. Oft wird eine Gesäßhälfte angehoben. Die ISG-Schmerzen treten meist anfallsartig und beim Beugen oder Drehen des Rumpfes auf. Auch beim Gehen, nach langer körperlicher Anstrengung oder beim Drehen im Bett leiden Betroffene unter den typischen Beschwerden.
Ein möglicher Behandlungsansatz ist die Infiltrationstherapie, bei der der Arzt betäubende Medikamente (Lokalanästhetika) direkt an den Entstehungsort des Schmerzes spritzt. Entweder werden die Lokalanästhetika in den Bandapparat des Iliosakralgelenks oder direkt in den Gelenkspalt injiziert. Häufig reicht es aus, die Schmerzrezeptoren in den Bändern auf diese Weise stillzulegen, ansonsten spritzt der Arzt das Medikament unter Röntgenkontrolle direkt in das Gelenk.
Neben Lokalanästhetika können auch entzündungshemmende und schmerzlindernde Substanzen, wie zum Beispiel Kortison oder homöopathische Mittel, gespritzt werden. Eine neue Methode hilft, wenn alle anderen Methoden versagen, die endoskopische ISG Denervation. Hierbei wird über kleine Stichinzisionen von unter 1 cm eine Denervation des ISG durchgeführt.
In Ausnahmefällen und bei schmerzhaften chronischen Verlauf des ISG Syndroms, kann eine ISG Stabilisierungs-OP notwendig sein.
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